Ein Pendel (früher auch Perpendikel, von lat. pendere „hängen“) ist ein aus Aufhängung und Gewicht bestehender starrer Körper, der unter dem Einfluss der Schwerkraft Schwingungen um eine horizontale Achse ausführt. Es handelt sich um ein als Zeitnormal in Uhren verwendetes Schwingsystem, das bei Resonanzanregung mit sehr geringem Energieaufwand zu sehr hohen Schwingungsamplituden angeregt werden kann.
Wie funktioniert ein Pendel?
In der Regel besteht ein Pendel aus einem Band oder einem Stab, das am freien Ende von einer Masse beschwert ist. Bringt man ein solches Pendel aus seiner vertikalen Ruhelage, schwingt es unter dem Einfluss der Schwerkraft zurück und wird, solange keine Dämpfung erfolgt, symmetrisch um die tiefst mögliche Position des Massenmittelpunktes – die Ruheposition – weiterschwingen. Die Regelmäßigkeit der Schwingungsperiode eines Pendels wird bei mechanischen Pendeluhren genutzt. Ihre Pendel müssen, sollen sie genau gehen, möglichst kleine und konstante Amplituden zurücklegen.
Unterscheidung von Schwerkraftpendeln
Bei Schwerkraftpendeln unterscheidet man das mathematische und das physikalische Pendel. Das mathematische Pendel oder ebene Pendel ist ein idealisiertes Fadenpendel. Hierbei kann eine als punktförmig gedachte Masse, die mittels einer masselosen Pendelstange an einem Punkt aufgehängt ist, in einer vertikalen Ebene hin und her schwingen, wobei Reibungseffekte, insbesondere der Luftwiderstand vernachlässigt werden.
Im Gegensatz zum mathematischen Pendel wird bei dem physikalischen Pendel Form und Größe des Körpers berücksichtigt, wodurch das Verhalten physikalischer Pendel eher dem realen Pendel entspricht.
Mit welchem Pendel konnte die Erdrotation nachgewiesen werden?
Das Foucault´sches Pendel ist ein langes Fadenpendel mit einer großen Pendelmasse, mit dessen Hilfe die Erdrotation anschaulich nachgewiesen werden kann. Im Jahr 1851 führte der französische Physiker Léon Foucault im Keller seines Hauses einen Versuch durch, bei dem er ein zwei Meter langes Pendel in Bewegung setzte. Es pendelte dicht über dem Boden und schien dabei im Verlauf der Zeit seine Richtung zu ändern. Da eine äußere auf das Pendel einwirkende Kraft auszuschließen war, war es nicht das Pendel, sondern der Boden (also die Erde), der seine Richtung änderte, d. h. die durch die Erdrotation auftretenden Scheinkräfte der Corioliskraft.
Esoterik: Siderisches Pendel
Das sogenannte siderische Pendel entspricht baulich einem Lot. Es ist ein Hilfsmittel der Radiästhesie und verschiedener esoterischer Lehren, mit dem versucht wird, bestimmte Informationen zu erhalten. Nach der Vorstellung der Anwender können damit unbewusste Inhalte sichtbar gemacht werden. Das Verfahren ist jedoch wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Ein typisches siderisches Pendel besteht aus einem etwa 2−3 cm langen kegelförmigen Metallkörper und einer 20 cm langen Schnur. Von den Radiästhesisten werden verschiedene Pendelformen benutzt. Beispielsweise Tropfenpendel, Isispendel, Perlpendel, Resonanzpendel oder Triangelpendel, die jeweils nach der Form bzw. besonderen Eigenart des pendelnden Gegenstandes benannt sind.