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Nebenuhr

Das Uhrenlexikon von www.luxusuhren-ankauf.de

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  • Bei der Nebenuhr handelt es sich um eine von der Hauptuhr elektrisch oder mechanisch gesteuerte und versorgte Uhr. Ihr Gang wird durch eine elektrische Leitung von einer Zentraluhr bestimmt. Sie wird durch einen Schrittschaltmotor angetrieben. Durch Zeiger oder Fallplättchen zeigt die Nebenuhr die Uhrzeit der Hauptuhr an, wenn zum Startzeitpunkt die Zeitanzeige von Hauptuhr und Nebenuhr übereinstimmten.

    Nebenuhr: Komponente einer Uhrenanlage



    Eine Uhren- oder Zeitdienstanlage ist eine Einrichtung, die für gleiche Zeitanzeigen an verschiedenen Orten sorgt. Eine Uhrenanlage besteht neben der Stromversorgung immer aus der Haupt- oder Mutteruhr und den von ihr gesteuerten Neben- oder Tochteruhren. Von einer Nebenuhr bis hin zu landesweit betriebenen Uhrenanlagen sind alle Zwischenstufen möglich. Eine Uhrenanlage kann mit zusätzlichen Signaleinrichtungen versehen sein.

    Vorteile von Nebenuhren


    Nebenuhren beinhalten in der Regel lediglich einen Lavet-Schrittmotor, welcher von den Signalimpulsen der Hauptuhr weitergestellt wird. Die an derselben Hauptuhr angeschlossenen Nebenuhren zeigen, zumindest solange im Netz keine technischen Probleme entstehen, immer alle die gleiche Zeit an. Auch Korrekturen, wie die Sommer- oder Winterzeitumstellung, sind zentral und damit einfach machbar. Der Unterhalt der Anlage ist erheblich günstiger als bei einer großen Anzahl selbständiger Einzeluhren.

  • Freilaufende Nebenuhren


    Ein weiteres Verfahren sind freilaufende, mit einem Synchronmotor aus der Netzspannung betriebene Nebenuhren, die z. B. minütlich mit der Hauptuhr synchronisiert werden, indem ihr kontinuierlich laufender Sekundenzeiger (Schleichende Sekunde) bis zur definierten Freigabe durch einen Impuls der Hauptuhr in 12-Uhr-Stellung anhält. Dazu muss der Zeiger während der Zeit zwischen den Freigabeimpulsen etwas schneller laufen als die wahre Zeit. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Antriebsleistung der Uhr nicht über die Steuerleitung übertragen werden muss.

    Bedeutende Hersteller


    Der Uhrmacher und Unternehmer Carl Theodor Wagner besaß ein Patent zum Betrieb von Nebenuhren. Seine Firma produzierte auch für Siemens & Halske (später Siemens AG) und Standard Elektrik Lorenz (SEL), die auch Uhrenanlagen vertrieben und herstellten. Ein weiterer großer Name im Uhrenanlagenbau war Telefonbau und Normalzeit (T&N oder Telenorma, jetzt Bosch Sicherheitssysteme). In der DDR wurden Uhrenanlagen unter dem Warenzeichen Messe RFT bzw. Elfema (Elektrofeinmechanik Mittweida) vertrieben. Alle diese Firmen sind nicht mehr existent oder bauen keine Uhrenanlagen mehr. Die Firma Bürk lieferte noch bis in die 1990er Jahre Uhren z. B. für die Deutsche Bahn. Sie ist heute ein Teil der Schweizer Mobatime. In Tschechien produziert Elektročas (Nachfolger von Pragotron) Uhrenanlagen. Zwei große Hersteller verblieben in Deutschland: das mittelständische Unternehmen JUNDES Kaiser Zeitmesstechnik (früher Jauch und Schmid), das schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts Spezialuhren herstellt, und die Robert Bosch GmbH.