Bei der Mondphasenanzeige handele es sich um eine drehende Scheibe unter einem Zifferblatt-Ausschnitt, die den Stand des Mondes angibt - in der Regel so, wie er sich bei der Betrachtung von der nördlichen Erdhalbkugel aus zeigt. Bekannte Uhren mit Mondphasen-Anzeige waren z.B. die ersten Modelle, mit denen Blancpain Anfang der 80er Jahre die Renaissance der mechanischen Armbanduhr einläutete. Aufgrund der zusätzlichen Mechanik wird die Mondphasen-Anzeige zu den Komplikationen gezählt.
Welche Mondphasen unterscheidet man?
Als Mondphasen bezeichnet man die wechselnden Lichtgestalten des Mondes. Sie entstehen durch die perspektivische Lageänderung seiner Tag-Nacht-Grenze relativ zur Erde während seines Erdumlaufes. Gebräuchlich ist die Einteilung in vier Viertel von je ungefähr einer Woche Länge. Man unterscheidet landläufig Vollmond, abnehmender Mond, Neumond und zunehmender Mond.
Wie lang dauert der Umlauf des Mondes um die Erde?
Ein Umlauf des Mondes um die Erde, bei dem der Mond wieder die gleiche Stellung zur Sonne einnimmt, dauert durchschnittlich etwa 29,53 Tage (29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten) und wird synodischer Monat genannt. Er beträgt damit knapp einen Monat. Tatsächlich sind sowohl der Begriff als auch die Länge eines Monats von der synodischen Umlaufzeit des Mondes abgeleitet. Die tatsächliche Länge einer einzelnen Periode – auch Lunation genannt – ist verhältnismäßig großen Schwankungen unterworfen.
Komplikation der Mondphasenanzeige
Die Uhr nimmt eine grobe Berechnung des aktuellen Mondalters vor, beginnend mit Tag 0 des Mondzyklus.
Da die Uhr nur ganzzahlige Werte (keine Bruchzahlen) für die Berechnung verwendet, beträgt die Fehlermarge für das angezeigte Mondalter ±1 Tag. Für die Mondphasenanzeige auf einer mechanischen Uhr wird eine Zeitspanne von ungefähr 29,5 Tagen angenommen. Diese Zeitspanne wird bei klassischen Mondphasenanzeigen verdoppelt und gibt die Anzahl der Zahnräder an. Zu sehen auf der Anzeige sind immer nur die Phasen des beleuchteten Mondes. Innerhalb von zwei Monaten dreht sich die Scheibe einmal um ihre eigene Achse, weicht dabei aber um die 44 Minuten ab. Die erste Armbanduhr mit Mondphasenanzeige wurde 1921 von Audemars Piguet hergestellt.
Präzise Mondphasenanzeige von Audemars Piguet
Von Audemars Piguet stammt auch eine mechanische Uhr, die 122 Jahre und 44 Tage lang korrekt die Mondphase anzeigt. Ermöglicht wird das durch die hochwertige und präzise Verarbeitung der Zahnräder sowie die technische Übersetzung durch 135 Zahnräder. Auch die Darstellung der Mondphase variiert von Hersteller zu Hersteller. Klassische Mondphasenanzeigen zeigen nur den Mond der jeweiligen Hemisphäre an. Es gibt auch Anzeigen, die Nord- und Südhalbkugel verbildlichen.
Eselsbrücke
Die traditionelle deutsche Merkregel für die Mondphasen basiert auf der deutschen Schreibschrift: Beim Schreiben des Buchstabens „a“ beginnt man mit einem nach links gewölbten Bogen. Dieser zeigt die Orientierung der schmalen Sichel des abnehmenden Mondes, wie sie von einem Beobachter auf der Nordhalbkugel der Erde gesehen wird. Das Schreibschrift-z wird mit einem nach rechts gewölbten Bogen begonnen und zeigt somit den zunehmenden Mond.