Militäruhren sind Zeitmesser, deren wichtigste Funktionen darin bestehen, die Zeit über einen langen Zeitraum präzise anzugeben und hohen Belastungen standzuhalten. Sie zeichnen sich durch hohe Genauigkeit und Robustheit aus. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden Militäruhren vornehmlich von Offizieren der westlichen Armee verwendet. Aufgrund der Exaktheit und Strapazierfähigkeit konnten Manöver und Einsätze genau abgestimmt werden. Im Laufe der Zeit wurden Militäruhren zur Standardausrüstung eines jeden Offiziers. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich Militäruhren auch in der Zivilgesellschaft durch.
Abgrenzung zur Fliegeruhr
Eine klare Abgrenzung zur Fliegeruhr besteht nicht; im zivilen Bereich waren die Armbanduhren als Fliegeruhr leichter zu vermarkten. Als Fliegeruhr bezeichnet man eine speziell auf die Bedürfnisse von Flugzeugpiloten abgestimmte Armbanduhr. Sie wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts für Piloten entwickelt. Da die Luftfahrt im 20. Jahrhundert zu den modernsten Ingenieurleistungen zählte, boten viele Uhrenhersteller weit über den tatsächlichen Bedarf Flieger-Armbanduhren an, um am Mythos der Präzision und der Hochtechnologie teilzuhaben.
Eigenschaften von Militäruhren
Militäruhren besaßen meist lange und stabile Lederbänder und ein großes Zifferblatt, damit Piloten auch während eines Einsatzes problemlos die Uhrzeit erkennen konnten. Des Weiteren mussten die Militäruhren wasserdicht und abgeschirmt sein, damit Offiziere der Marine die Militäruhr auch einsetzen konnten.
Abgesehen von ihren jeweiligen Spezialisierungen weisen diese Uhren eine Reihe von Vorteilen auf. Zu diesen Vorteilen zählt ihre Stoßfestigkeit, aber auch ein dunkles Zifferblatt und helle, leicht ablesbare Zahlen und Zeiger. Militäruhren verfügen des Weiteren über einen Leuchtstoff auf Zeiger und Ziffern, die das Ablesen in der Nacht ermöglichen, da es in den 1950er Jahren noch kein Licht in den Armbanduhren gab. Das Gehäuse bestand ausschließlich aus Stahl, mit Gold verzierte Uhren gab es nicht. Solche Uhren (mit Goldrand) sind erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden.
Hersteller von Militäruhren
Militäruhren waren vor der Verfügbarkeit der genaueren Quarzuhren sehr preisintensiv, da an sie hohe Anforderungen gestellt wurden. Zu den Herstellern von Militäruhren zählen IWC, Longines, Omega, A. Lange & Söhne, Hanhart, Blancpain, Breguet, Heuer, Hamilton und Tutima. Originale Modelle von Militäruhren sind vor allem bei Sammlern beliebt. Militäruhren sind für den Einsatz in Extremsituationen gestaltet und so sind diese Uhren für Träger ideal, die im Alltag eine zuverlässige und belastbare Uhr benötigen.
Armbanduhren mit robustem Werk
Militäruhren sind Armbanduhren mit robustem Werk. Ab 1912 wurden sie mit Radium-Leuchtzeigern und -Stundenzahlen, viele mit einem Schutzgitter über dem Uhrglas und schwarzem Kontrastzifferblatt gefertigt. Später erhielten sie fallweise eine 13- bis 24-Uhr-Anzeige, wie etwa für die amerikanischen Fallschirmjäger, um missverständlichen Zeitinterpretationen vorzubeugen.