Junghans ist ein deutscher Uhrenhersteller. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1861 durch Erhard Junghans und Jakob Zeller-Tobler in Schramberg (Schwarzwald). 1903 war sie mit einer jährlichen Produktion von drei Millionen Uhren und über 3.000 Beschäftigten die größte Uhrenfabrik der Welt. 1912 wurde die radioaktive Leuchtfarbe für nachtleuchtende Zeiger unter anderem von Arthur Junghans, dem Sohn von Erhard Junghans, entwickelt. Seit 1928 werden unter dieser Marke auch Armbanduhren hergestellt.
Die frühen Jahre
Im Jahr 1861 gründete Erhard Junghans mit seinem Bruder Xaver Junghans in Schramberg die Firma Gebrüder Junghans. Zunächst wurden Gehäuseteile für andere Uhrenhersteller im Schwarzwald fabriziert. Ab 1866/67 konnten die ersten Uhrwerke hergestellt werden. Die Tagesproduktion lag im Jahr 1870 bei etwa 60 Uhren. Ende der 1870er Jahre nahm die Firma Junghans auch die Fertigung von Weckern nach amerikanischem Vorbild auf, was zu einer starken Vergrößerung der Firma führte. Bereits 1883 und nochmals 1894 versuchte Arthur Junghans eine Fertigung einfacher Taschenuhren aufzubauen.
Markenzeichen: Fünfstrahliger Stern mit „J“
1888 präsentierte das Unternehmen einen fünfstrahligen Stern mit einem "J" in dessen Mitte als Markenzeichen. 1890 bekam dieser Stern acht Zacken und ist heute noch das Markenzeichen des Unternehmens. 1928 begann Junghans mit der Produktion von Armbanduhren, wobei anfangs eigens zugekaufte Werke von der Firma Gebrüder Thiel GmbH in Ruhla verwendet wurden. Ab 1930 fertigte Junghans dann eigene Werke.
Renommierter Chronometerhersteller
Während des Zweiten Weltkrieges produzierte Junghans Präzisionsuhren für Flugzeuge und Schiffe sowie Munitionszünder aller Arten. Die Wiederaufnahme der Produktion ziviler Uhren erfolgte bereits 1946. Nach dem Krieg konzentrierte sich Junghans besonders auf die Herstellung qualitativ guter Armbanduhren, um bei den Kunden wieder Reputation zu erhalten. Dadurch entwickelte sich Junghans in den 1950er Jahren zum größten Hersteller von Chronometern in Deutschland. 1972 stellte Junghans die offizielle Zeitmessung der Olympischen Sommerspiele in München.
Heute: Zwei unabhängige Gesellschaften
Seit 1984 existieren zwei organisatorisch voneinander getrennte Firmen: die Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG und die Junghans Microtec GmbH. Im Jahr 1986 präsentierte Junghans eine funkgesteuerte Tischuhr, eine der ersten kommerziellen Funkuhren der Welt. 1995 stellte Junghans eine Kombination aus Funkarmbanduhr mit Solarantrieb und Keramikgehäuse vor, die MEGA Solar Ceramic.
150-jähriges Firmenjubiläum
2004 präsentierte Junghans die erste Multifrequenz-Funk-Armbanduhr, die Signale der Zeitzeichensender DCF77 in Europa, JJY in Japan und WWVB in den USA empfängt. Als Hommage an den Uhrengründer wurde 2006 die Marke „Erhard Junghans“ eingeführt. 2011 feierte das Unternehmen das 150-jährige Firmenjubiläum mit limitierten Modellen und Neuinterpretationen historischer Serien. Die Uhrenmarke Junghans umfasst alle Uhrentechnologien. Das mechanische Segment beinhaltet Handaufzug und Automatikmodelle, teilweise mit Komplikationen wie Gangreserve, Kalenderwochenanzeige, Mondphase, Chronograph etc.