Die Glashütter Präzisions-Uhren-Fabrik A.G. ist ein sächsisches Uhrenunternehmen. Die Präzisions-Uhren-Fabrik produzierte ab 1913 Armbanduhren und war damit die erste Firma in Glashütte, die sich bei dieser Produktgruppe für eine Serienfertigung entschied.
Wann wurde das Unternehmen gegründet?
1904 wurde in Glashütte von den Berliner Fabrikbesitzern und Brüdern Leo und Albert Loeske, dem Apotheker Dr. Hugo Michaeles sowie den Kaufleuten Alfred Michaeles und Siegesmund Schlesinger, die ebenfalls in Berlin ansässig waren, die „Glashütter Präzisionsuhren-Fabrik, Aktiengesellschaft“ in Glashütte mit einem Grundkapital von 100.000 Mark gegründet. Der Aufsichtsrat bestand aus Leo Loeske, Albert Loeske und Dr. Hugo Michaeles. Als angestellter Vorstand wurde vom Aufsichtsrat der Glashütter Uhrenfabrikant Ernst Kasiske bestellt.
Wie hoch war der jährliche Produktionsausstoß?
Die Anwendung einer modernen, industriellen Fertigungstechnologie sollte mit einem hohen Automatisierungsgrad größere Serien bei höchsten Qualitätsstandards ermöglichen. Die Fabrik konzentrierte sich im Wesentlichen auf ein Kaliber mit 43 mm Durchmesser und erreichte immerhin einen jährlichen Produktionsausstoß von ca. 1.000 Taschenuhren. So konnte man erstmals von einer echten industriellen Serienproduktion einer Schablonenuhr sprechen, die es ermöglichte, bei Beibehaltung eines hohen Qualitätsstandards preiswertere Uhren für eine breitere Käuferschicht zu lancieren.
Wann wurde die erste Glashütter Präzisionstaschenuhr gefertigt?
Mit der Werknummer 100001 begann 1904 in Glashütte die Fertigung der ersten unabhängigen Glashütter Präzisionstaschenuhr.
Auf den ersten Blick sieht das Werk der bisher vorwiegend handwerklich gefertigten Glashütter Uhr täuschend ähnlich. Das „Herzstück“ der Uhr, die Hemmung, ist aber nicht mehr die von der ersten Generation der Glashütter Uhrenfabrikanten, Adolph Lange, Julius Aßmann, Moritz Großmann und Adolf Schneider entwickelten „Glashütter Hemmung“, sondern eine von Ernst Kasiske Erfundene, die er sich 1902 patentieren ließ.
Wann stellt die Fabrik die erste Damenuhr her?
In der modernen, auf industrielle Fertigung ausgerichteten Fabrik wurden in der Folge serienmäßig die ersten Glashütter Damenarmbanduhren gefertigt. Das Modell DAU im 14-karätigen Goldgehäuse mit Klappscharnier und einem ebenfalls 14-karätigen dehnbaren Goldgliederarmband wurde erstmals 1913 lanciert und kostete 350 Mark.
Wann wurde das Unternehmen verkauft?
Die mit dem Beginn und Verlauf des Ersten Weltkrieges verbundenen Probleme in Deutschland stoppten eine Weiterführung der Erfolgsgeschichte so nachhaltig, dass das Unternehmen 1918 aufgegeben und mit allen Grundstücken, Gebäuden und Inventar für 500.000 Mark verkauft wurde. Im selben Jahr 1918 wurde in Leipzig auf der Kriegstagung der Deutschen Uhrmacher der Beschluss gefasst, diese Firma auf genossenschaftlicher Basis zu übernehmen.
Es entstand die Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H. Die Räume der Präzisions-Uhren-Fabrik A.G. und deren Bestände an Maschinen und Material wurden von der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H. übernommen.