Bereits vor vielen Jahrhunderten hat die Menschheit versucht, sich zeitlich orientieren und die Zeit messbar zu machen. Zunächst wurde man auf die Bewegung der Erde und der umliegenden Gestirne aufmerksam. Das Rotieren der Erde um sich selbst und um die Sonne führte zum Festlegen eines Kalenders mit einzelnen Tagen, die letztendlich ein Jahr ergeben. Demnach betrug ein Sonnenjahr genau 365 Tage. Nach einiger Zeit bemerkte man auch die stetige Veränderung der Mondgestalt: nach etwa 29 ½ Tagen hatte der Mond einmal ab- und einmal zugenommen.
Ältestes Zeitmessgerät: Sonnenuhr
Ø 3000 v. u. Z.: Das älteste Zeitmessgerät ist die Sonnenuhr. Zur Zeitbestimmung wurde dabei meist ein sehr großer Geländepunkt oder eine Bergspitze verwendet. So konnte mithilfe der Sonnenrichtung die jeweilige Tageszeit bestimmt werden. Jedoch erwies sich diese Bestimmung schwierig, wenn es keinen hohen Punkt in der Nähe gab. Deswegen baute man sich Sonnenuhren, indem man einfach einen Stab in den Boden steckte und sich daran orientierte.
Wasser-, Sand- und Feueruhren
Ø 1400 v. u. Z.: Es folgen Konstrukte von Wasser-, Sand- und Feueruhren. Diese gaben nicht einen genauen Zeitpunkt an, sondern maßen eine Zeitspanne. Doch dies genügt den Menschen nicht. Schließlich ist bei all diesen Geräten eine gewisse Voraussetzungen, wie z. B. gutes Wetter oder menschliches Zutun, unabdingbar.
Ø 200 v. u. Z.: Der Ägypter Ktesibios ist der erste, der eine Wasseruhr mit einem Ziffernblatt und einem Zeiger versah. Er verbessert außerdem die Präzision dieser Uhren in wesentlichem Maße.
Ø 100 v. u. Z.: In Griechenland werden die Systeme der Sonnen- und Wasseruhr vereint.
Entwicklung der mechanischen Räderuhr
Ø 1300 n. u. Z.: Man sucht nach etwas, das präziser und „selbstständiger“ als die Sonnen- und Wasseruhren ist: Die mechanische Räderuhr wird geboren. Diese Räderuhr besitzt fünf Funktionseinheiten: den Antrieb mit Aufzugsvorrichtung, das Räderwerk, das Anzeigesystem, die Hemmung und den Gangregler. Bis heute haben sich diese Einheiten einer Uhr nicht verändert. Man vermutet die ältesten Räderuhren in kleinem Format an den Wänden von Türmen. Sie sollten die Türmer daran erinnern, zu jeder vollen Stunde einen Schlag auf die Glocke zu betätigen.
Ø 1352: Die Straßburger Münsteruhr wird gebaut. Sie ist 12 Meter hoch und steht im südlichen Teil des Münsters.
Ø 1380: Alle großen europäischen Städte verfügen über mechanisch gesteuerte Uhren.
Ø 1410: Ein Turmwächter in Montpellier wird durch eine Uhr mit Schlagwerk ersetzt. Dies ist der erste Schritt zur Rationalisierung.
Erfindung der Taschenuhr
Ø 1500: Die Taschenuhr wird erfunden. Zunächst ist sie rund und zylindrisch.
Ø 1511: Peter Henlein entwickelt in Nürnberg die erste tragbare Uhr.
Ø 1570: Erstmals werden in Augsburg dosenförmige Uhren zum Tragen um den Hals gefertigt.
Ø 1582: Der Gregorianische Kalender wird von Papst Gregor XIII. geschaffen.
Ø 1600: Die ersten Taschenuhren mit Weckerfunktion werden hergestellt.
Ø 1615: Neuerdings werden Uhrengläser zum Schutz des Ziffernblattes und des Zeigers an den Uhren befestigt.
Ø 1640: Die erste Schwarzwälder Uhr wird gebaut.
Vorstellung der ersten Pendeluhr
Ø 1656: Christiaan Huygens (Niederlande) erfindet die Pendeluhr.
Ø 1687: Der Minutenzeiger wird eingeführt.
Ø 1730: Im Schwarzwald erblickt die erste Kuckucksuhr das Licht der Uhrenwelt.
Ø 1760: Der Sekundenzeiger hält Einzug in die Uhrenmodelle.
Ø 1800: Manche Taschenuhren besitzen von nun an Musikstücke, die zu bestimmten Zeiten gespielt werden.
Ø 1822: Die erste Stoppuhr kommt in England auf den Markt.
Ø 1845: Die Glashütter Taschenuhrenindustrie wird von Ferdinand Adolf Lange gegründet.
Entwicklung der ersten Armbanduhr
Ø 1912: Die Massenfabrikation für Gebrauchstaschenuhren wird im Schwarzwald eingeführt.
Die erste Armbanduhr kommt auf den Markt.
Ø 1925: Die erste Synchronuhr wird gebaut.
Ø 1934: Adolf Scheibe und Udo Adelsberger erfinden die Quarzuhr.