Gérald Charles Genta (1931-2011) war einer der bekanntesten Schweizer Uhrendesigner und kreierte einige der berühmtesten Uhrenklassiker der Haute Horlogerie. Er trug maßgeblich dazu bei, Edelstahl salonfähig zu machen.
Geburt & Ausbildung
Gérald Charles Genta wurde am 1. Mai 1931 als Sohn eines Piemontesen und einer Schweizerin in Genf geboren. Er absolvierte eine Lehre als Schmuck-Designer und schloss diese 1951 mit dem Eidgenössischen Diplom ab. Seit 1961 nannte er sich selbst der erste Uhren-Designer der Welt und arbeitete für verschiedene Uhrenmarken.
Markengründung und erste Uhrenmodelle
1969 gründete er seine eigene Marke „Gérald Genta“. 1981 entwarf Genta die „Evolution“, eine automatische Minuten-Repetition in einem nur 2,72 mm starken Gehäuse. 1972 schrieb Gérald Genta mit der für Audemars Piguet gestalteten Edelstahluhr „Royal Oak“ Uhrengeschichte. 1976 präsentierte Patek Philippe die von Gérald Genta geschaffene Luxus-Sportuhr Nautilus.
Komplizierteste Armbanduhr der Welt: Grande Sonnerie
1994 entwarf er mit der „Grande Sonnerie“ die weltweit komplizierteste Armbanduhr. Ihr Preis liegt bei etwa eine Million Dollar.
Da er sich als Handwerker und Künstler begriff und sich in der Folgezeit verstärkt der Malerei widmen wollte, verkaufte er seine Marke 1998 an einen asiatischen Konzern, der sie kurz darauf an die Bulgari-Gruppe weiterverkaufte. Drei Jahre später gründete er die Marke „Gérald Charles“ und lancierte abermals neue Uhren. Insgesamt entwarf Genta in fünfzig Jahren über hundert verschiedene Uhrenmodelle.
Weitere bekannte Uhrenkreationen
Neben der „Royal Oak“ und der „Grande Sonnerie“ kreierte er viele weitere berühmt gewordene Uhren, darunter die „Nautilus“ von Patek Philippe, die „Ingenieur“ von der International Watch Company (IWC), die „Pasha“ von Cartier, die „Constellation“ von Omega, „Bulgari-Bulgari“ von Bulgari und die „Riviera“ von Baume & Mercier.
Zu den wichtigsten Uhrenmodellen
Mit der „Royal Oak“ lancierte Audemars Piguet die erste Sportuhr auf dem Luxusuhren-Markt. Die Uhrenlinie Seit „Ingenieur“ von IWC Schaffhausen, die von Gérald Genta entworfen wurde und als Zeitmesser für Techniker und Technik-Liebhaber gedacht war, besteht bereits seit den 1950er Jahren. Die „Pasha“, die 1943 lanciert und im Jahre 1985 von Gérald Genta neu erdacht wurde, gilt neben der Santos als eine der bekanntesten der aus dem Hause Cartiers. Die „Constellation“ von Omega wurde im Jahr 1952 erstmals vorgestellt. Mittlerweile gilt die Uhr, deren Erkennungszeichen der Stern auf sechs Uhr ist, als bedeutendste Modellreihe der Marke.