Der Begriff des Ewigen Kalenders wird bei komplexen Uhrwerken von Taschen- oder Armbanduhren verwendet, um einen in eine Uhr integrierten Kalender-Mechanismus zu beschreiben, der das richtige Datum „fortwährend“ anzeigt und dabei die verschiedenen Längen aller Monate (halbewiges Kalendarium) oder nur die der mit 30 oder 31 Tagen (der Monat Februar muss dann manuell korrigiert werden, Jahreskalender) berücksichtigen. Aufwändigere Uhrwerke berücksichtigen auch die vierjährliche Wiederkehr der Schaltjahre, oft sogar die Ausnahmen in den Jahrhunderten (ewiges Kalendarium).
Warum gibt es ein Schaltjahr?
Einen ewigen Kalender in die präzise Technik eines Uhrwerks zu integrieren, ist ein schwieriges Unterfangen. Es werden Tag, Wochentag, Wochenzähler, Monat, Jahreszeit, Schaltjahresanzeige und Mondphase über die Jahre hinweg präzise angezeigt, ungeachtet der geraden sowie ungeraden Monate und meist auch der Schaltjahre. Unsere Zeitrechnung geht auf den gregorianischen Kalender zurück, nach dem das Jahr 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden dauert. Da uns nach dieser Rechnung jedes Jahr circa sechs Stunden verloren gehen, wird alle vier Jahre ein Schaltjahr eingeschoben, um den Verlust wieder auszugleichen.
Seit wann gibt es den Ewigen Kalender?
Der Ewige Kalender ist schon in Genfer astronomischen Uhren zu Beginn des 17. Jahrhunderts zu finden. Armbanduhren mit Ewigem Kalender stellte Patek Philippe bereits um 1930 in Einzelexemplaren her. Ab 1941 wurde diese serienmäßig auf der Basis eines 13-linigen Rohwerkes von Valjoux gefertigt. 1950 folgte Audemars Piguet ebenfalls mit einer Armbanduhr mit Ewigem Kalender.
Berücksichtigung der Schaltjahre
Das Jahr 2100 ist nach dem Gregorianischen Kalender kein Schaltjahr. Einige Ewige Kalender (z.B. von IWC) unterstützen die Berücksichtigung dieser Ausnahme durch einen einmaligen Bedieneingriff. Nach einer weiteren Definition berücksichtigt der Ewige Kalender auch Mondalter und Mondphase; des Weiteren ist auch eine Schaltjahranzeige möglich, die anzeigt, in welchem Jahr des 4-Jahres-Zyklus man sich befindet.
Unterscheidung von zwei Systemen
Bei tragbaren Uhren gibt es zwei Systeme: den mitlaufenden Ewigen Kalender und den springenden Ewigen Kalender. Bei ersterem erfolgt die Passage der Zeiger von einer Zahl auf die andere in zwei verschiedenen Geschwindigkeiten, zuerst langsam, dann schnell. Außerdem springen Datum und Wochentag nicht immer genau gleichzeitig. Beim springenden Ewigen Kalender wird der Tages-, Monats- und Datumsstern durch eine Wippe in einer schnellen Bewegung genau gleichzeitig geschaltet.
Wann ist ein Kalender ewig?
Entsprechend Definition stellt ein Kalender (Kalendarium) eine Übersicht dar, welche innerhalb eines gewählten Zeitraumes -Jahr/Monat/Woche- die Wochentagsbezeichnung dem Datum zuordnet. Ein Ewiger Kalender kann daher eigentlich nur dann als Kalender bezeichnet werden, wenn sich für ein beliebiges Jahr der zu einem Datum gehörende Wochentag ablesen lässt. Es ist zu beachten, dass ein ewiger Kalender nur mit erheblichem Zusatzaufwand sicherstellt, dass auch die Daten von beweglichen Feiertagen wie Ostern richtig angezeigt werden.